berühmte Dichter :
Die berühmtesten Dichter unserer Zeit
In der Neuzeit, das heißt ungefähr in den letzten 500 Jahren, hat Europa viele große, wichtige und unvergessliche Dichter hervorgebracht. Dazu zählen natürlich die überragenden Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe und William Shakespeare, aber auch etwas weniger bekannte wie Wilhelm Busch oder Heinrich von Kleist. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Lyriker unserer Zeit vorgestellt:
William Shakespeare
Shakespeare, geboren 1564 in Stratford-upon-Avon, England und gestorben 1616 ebenda, ist der vielleicht bekannteste und wichtigste Dichter der Neuzeit. Shakespeare war aber nicht nur Lyriker, sondern auch Schauspieler und Dramatiker. Gerade seine Tragödien und Komödien sind auf der ganzen Welt bekannt und gehören zu den meistgespieltensten- und gelesensten überhaupt.
Shakespeare soll 38 Dramen verfasst und über 150 Sonette geschrieben haben, was seit jeher die Frage der Urheberschaft all dieser Werke aufgeworfen hat. Bis heute ist nicht bei allen Texten geklärt, ob Shakespeare sie selbst verfasst hat oder nicht. Zu seinen wichtigsten (zweifelsfrei von ihm selbst geschriebenen) Dramen gehören unter anderem „Hamlet „, „King Lear“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Macbeth“ und „Romeo und Julia“.
Johann Wolfgang von Goethe
Goethe (1749 bis 1832) ist mit Sicherheit der größte und bedeutsamste aller deutschen Dichter. Neben Gedichten verfasste er Dramen, autobiographische und epische Texte sowie geistes- und naturwissenschaftliche Schriften. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit bekleidete er einige politische und administrative Ämter am Weimarer Hof. Goethe war der wichtigste Vertreter der sogenannten „Sturm- und Drangphase“ und Begründer der Weimarer Klassik, zu der neben ihm selbst auch Schiller, Herder und Wieland gehörten. Gerade mit Schiller verband ihn eine innige Freundschaft und eine produktive Zusammenarbeit. „Die Leiden des jungen Werther“ (welches den zu dieser Zeit noch jungen Goethe schlagartig berühmt machte), die beiden „Faust„-Dramen und die „Wilhelm-Meister“-Romane gehören sicherlich zu den wichtigsten Werken Goethes und zum Kanon der Weltliteratur.
Joseph von Eichendorff
Eichendorff (1788 bis 1857) war ein bedeutender deutscher Dichter der Spätromantik. Neben den romantisch-naturhaften Motiven, wie „Nacht“, „Einsamkeit „, „Sehnsucht“, „Wanderung“, oder „(der deutsche) Wald“, standen religiöse Aspekte im Vordergrund seines literarischen Schaffens. Eichendorff distanzierte sich von aufklärerischen und einseitig naturwissenschaftlich-rationalen Denkweisen. Vor allem seine Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“, aber auch einige seiner Gedichte wie „Mondnacht“ und „Abend“ gehören zu seinen berühmtesten Werken.
Wilhelm Busch
Einer der wichtigsten humoristischen deutschen Dichter war Wilhelm Busch(1832 bis 1908). Seine Zeichnungen und Erzählungen können als Vorläufer der Comics angesehen werden. Unter anderem schuf er die mit Bildern versehene Bubengeschichte „Max und Moritz“, die in über 200 Sprachen übersetzt wurde und heute eine der meistverkauften Kinderbücher überhaupt darstellt. Viele von Buschs Reimen sind in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und Sätze wie „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“, sind geflügelte Worte geworden. Auch seine Erzählungen „Hans Huckebein “ und „Die fromme Helene“ sind bekannte Werke Buschs.
Friedrich Schiller
Schiller (1759 bis 1805) war nicht nur Lyriker und Dramatiker, sondern auch Historiker, Philosoph, Übersetzer und Arzt. Neben Goethe, mit dem er viel zusammengearbeitet hat (z. B. gab Goethe Schiller neue Impulse in Bezug auf die philosophische Schrift „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“) und mit dem er befreundet war, zählte er zu den wichtigsten Vertretern der „Weimarer Klassik“. Insbesondere seine dramatischen Werke wie „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, „Don Carlos“, oder die „Wallenstein“-Trilogie wurden in Deutschland rezipiert und sind zu großem Ruhm gelangt. Daneben schuf er den Text für die „Ode an die Freude “ von Beethovens 9. Symphonie. Die „Ode an die Freude“ ist die heutige Europahymne.
Heinrich Heine
Heine (1797 bis 1856) war einer der wichtigsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heine verband spätromantische Lyrik mit modernen Ausdrucksformen wie Reiseberichten, Feuilletons oder journalistischen Herangehensweisen und schuf so neue und einzigartige Dichtkunst, die sich einer eindeutigen Definition entzog. Heine veränderte und prägte damit die deutsche Sprache nachhaltig und machte es somit möglich, dass sich eine Art Alltagsprosa entwickeln konnte.
Auch politisch war Heine kontrovers und wurde oft für seine nationalismuskritische Haltung angefeindet und abgelehnt (auch weil Heine Jude war). Seine gegen den Zeitgeist gerichtete Haltung macht ihn zu einem modernen Dichter und Denker.
Rainer Maria Rilke
Rilke (1875 bis 1926) ist der vielleicht relevanteste Dichter deutscher Sprache der Moderne. Zudem hat er einige Erzählungen, einen Roman sowie zahlreiche kulturtheoretische Schriften hinterlassen. Religionskritische Aspekte durchziehen seine Werke, aber auch die Auseinandersetzung mit dem weiblichen Geschlecht nimmt einen wichtigen Platz in seinem Schaffen ein. Standen seine Schriften zu Beginn noch stark in der Tradition von Jugendstil und Impressionismus, so war in seinem Spätwerk der Symbolismus, also die Auseinandersetzung mit Kunstdingen, die vordergründige literarische Richtung.
Gerade heute erfreuen sich Rilkes Gedichte wieder enormer Beliebtheit und werden in großer Zahl verkauft. Zu seinen einflussreichsten Texten gehören die „Duineser Elegien“ sowie die „Sonette an Orpheus“, aber auch unzählige seiner einzelnen Gedichte wie „Der Panther“, oder „Blaue Hortensie“ haben große Bekanntheit erlangt.
Heinrich von Kleist
Kleist lebte nach eigenen Angaben von 1777 bis 1811. Neben Lyrik beschäftigte er sich in seinem schreiberischen Schaffen hauptsächlich mit Dramen und Erzählungen. Gerade seine Lust- und Trauerspiele wie „Der zerbrochene Krug“, „Amphitryon“ oder „Penthesilea“ haben die größte literarische Wirkung seiner Werke erreicht. Kleist war ein unkonventioneller Dichter und stand zwischen den etablierten Künstlern und Genres der Weimarer Klassik und der Romantik. In vielen Aspekten seines Werkes zeigt sich dies anhand des Konfliktes zwischen Individuation und Pflichtbewusstsein. Auch in seiner Biographie spiegelte sich sein unsteter Geist, denn Kleist weilte nie lange an einem Ort, sondern zog sein Leben lang umher, bis er sich und seine damalige Freundin im Jahr 1811 in Potsdam erschoss.
Diese acht hier vorgestellten Lyriker sind einige der berühmtesten Dichter unserer Zeit. Sicherlich gibt es noch viele andere berühmte Dichter, aber die hier genannten geben einen kleinen aber feinen Einblick, der es erlaubt, sich sein eigenes Bild zu machen und wenn gewollt, sich weiter mit dieser Thematik zu beschäftigen.